Die Besetzung der Gerhart-Hauptmann-Schule (2012-2018)
2012 besetzten Geflüchtete und Aktivist*innen die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg, um gegen die restriktive Asylpolitik der Regierung zu protestieren. Der Protest markierte einen Höhepunkt in den sozialen Kämpfen um die Rechte von Geflüchteten in Deutschland und sorgte für bundesweite Aufmerksamkeit. Im Juli 2014 wurde die Schule geräumt. Heute – sieben Jahre nach der Besetzung – steht das Gebäude noch immer leer.
Aus den Augen – aus dem Sinn? Die 3D-Dokumentation der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg 2012-2018
Das Gebäude steht seit der Räumung im Januar 2018 leer. Die Zeit der Besetzung bleibt aber präsent durch Wandmalereien und andere Spuren, die im Gebäude noch sichtbar sind – wie Brandspuren, aufgebrochene Schlösser und die Einrichtung der Waschräume. Um die Besetzungsgeschichte zu bewahren, wurden die ehemals besetzten Bereiche des Gebäudes mittels Laserscanning und Photogrammetrie dokumentiert. Begleitet wurde die 3D-Digitalisierung von Oral-History-Interviews mit Geflüchteten, Bezirksmitarbeiter:innen und Aktivist:innen sowie von Archivrecherchen.
Das 3D-Modell der Schule kann über die 3D-Plattformen Sketchfab und Mozilla Hubs abgerufen werden.
Mozilla Hubs erlaubt eine VR-Navigation durch die einzelnen Etagen des Gebäudes:
Die Nutzung der Daten ist auf Anfrage bei der Sammlungsleitung des Museums möglich, Kontakt: n.j.maierfhxb-museum.REMOVE-THIS.de
Ein Projekt des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums, in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik Berlin, Fachbereich III – Labor für Photogrammetrie, Prof. Dipl.-Ing. Michael Breuer; fachliche Beratung und Datenaufbereitung durch Pablo Dornhege und Franziska Ritter (digital.DTHG); im Dialog mit International Women Space (IWS). Finanziert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Rahmen des Förderprogramms "Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin".
Erinnerungen an ein Symbol des Widerstands
In Partnerschaft mit International Women* Space blickt das Friedrichshain-Kreuzberg Museum auf die Besetzung, die für den Bezirk und darüberhinaus zu einem wichtigen Teil der Zeitgeschichte geworden ist. Im März 2021 trafen sich ehemalige Besetzer*innen und Unterstützer*innen, erzählten über ihre Erfahrungen und bilanzierten die Ereignisse. Das gemeinsame Gespräch wurde in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule geführt und filmisch dokumentiert.
Das Projekt ist mit Unterstützung des Vereins zur Erforschung und Darstellung der Geschichte Kreuzbergs e.V. entstanden und durch Mittel des Bezirkskulturfonds Friedrichshain-Kreuzberg gefördert.
Das Ergebnis ist hier zu sehen.