Nachruf für Riza Baran, Vereinsvorsitzender

Riza Baran wurde 1942 in Akpinar Taburoğlu geboren. Er kam 1963 zum Studium nach Deutschland und lebte seit 1970 in Berlin. Von 1973 bis 2002 war er als Berufsschullehrer tätig. Um integrationspolitische Maßnahmen und insbesondere die Chancengleichheit für die Nachkommen von Migrant*innen politisch zu befördern, engagierte er sich in der Alternativen Liste Berlin. Zwischen 1992 und 1995 war er Bezirksverordneter in Kreuzberg und von 1995 bis 1999 einer der ersten türkeistämmigen Mitglieder des Abgeordnetenhauses Berlin (für Bündnis 90 / Die Grünen). Ab 2001 war Riza Baran bis 2005 ehrenamtlich als Bezirksverordnetenvorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg tätig und gründete in dieser Zeit die Senioren BVV, um der Stimme älterer Menschen mehr Gewicht zu verschaffen.
Nach seiner Pensionierung setzte er sich in zahlreichen Vereinen für die Akzeptanz, Chancengleichheit und gegen jegliche Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund ein und warb für deren Teilhabe an der Mitgestaltung des städtischen Lebens. Er blieb ein „Netzwerker“, der sich in unterschiedlichen Gremien und vielen Gelegenheiten für die Entwicklung der Zivilgesellschaft einsetzte. Dazu gehörte auch sein Engagement für den Erhalt der Geburtsklinik des Urban-Krankenhauses, der Einrichtung des bundesweit ersten sog. Ausländerbeirates in Kreuzberg und zahlreiche andere gesellschaftliche Entwicklungen.
Von den Bewohner*innen Berlins wurde er als Ansprechpartner und Moderator zur Verständigung von unterschiedlichen lokalen Interessensgruppen über alle Maße geschätzt. Stets stand er für seine zu tiefst demokratische Überzeugung bis zuletzt ein.
Ab 2008 übernahm Riza Baran gemeinsam mit Cornelia Reinauer den Vorsitz des Vereins zur Erforschung und Darstellung der Geschichte Kreuzbergs, dem Förderverein des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums. Hierbei unterstützte er zahlreiche Projekte des Museums, darunter die Ausstellung „Ortsgespräche - Stadt - Migration - Geschichte“.
Im Oktober 2019 wurde Riza Baran für sein Engagement für die Stadtgesellschaft vom Senat mit dem Berliner Landesorden ausgezeichnet.
In der Nacht zum 4. Mai 2020 ist Riza Baran gestorben. Wir trauern um den Verlust unseres Freundes, Weggefährten, Unterstützers und eines großen Berliners.
Cornelia Reinauer
Natalie Bayer
Ulrike Treziak
Organization for the Research and Presentation of the History of Kreuzberg
The organization for the research and presentation of the history of Kreuzberg (Verein zur Erforschung und Darstellung der Geschichte Kreuzbergs e.V.) was founded in 1978. The organization’s goal, according to its charter, is "the research and presentation of the history of the district of Kreuzberg, in particular, and the implementation of exhibits, events, and publications as well as collaboration with other institutions and organizations (e.g. Heimatmuseum) to encourage and facilitate cultural activities" (paragraph 2).
Together with the FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, founded in 1991, our organization has organized and realized various projects. Since the joining of Friedrichshain and Kreuzberg into one district, we have also worked to contribute to the growth of both tradition-rich boroughs and have thus incorporated Friedrichshain into its activities on the research and representation of this joint-district’s history.
The then chairwomen of the organization were the Kreuzberg mayor Cornelia Reinauer and the former director of the BVV (district council assembly) of Friedrichshain-Kreuzberg Riza Baran. The community organization for the research and presentation of the history of Kreuzberg is a legally registered and recognized non-profit organization with the purpose of supporting and furthering cultural activities.*
* Der Verein zur Erforschung und Darstellung der Geschichte Kreuzbergs e.V. ist laut Bescheid des Finanzamtes für Körperschaften I als gemeinnützig im Sinne der "Förderung kultureller Zwecke" anerkannt.
Satzung Charter
Beitrittserklärung Declaration of membership
Rechenschaftsbericht 2012 Statement of accounts 2012
Rechenschaftsbericht 2013-14 Statement of accounts 2013–14
Rechenschaftsbericht 2015 Statement of accounts 2015