1973/2023 - Vom »Anwerbestopp« zur Migrationsgesellschaft
21. März | ab 17.00 Uhr (Einlass ab 16.30 Uhr ) | SO36
Am 23. November 1973 verhängte die westdeutsche Regierung den sogenannten »Anwerbestopp«. Damit beendete sie nicht nur die Anwerbung von Arbeitskräften seit 1955, sondern setzte auch ein migrationspolitisches Statement, das bis heute gilt: Migration soll die Ausnahme sein und bleiben. Der »Anwerbestopp« bestimmt bis heute die Diskussionen, die Politiken und die Gesetzgebung zu Einwanderung und Zugehörigkeit. Der »Anwerbestopp« beendete aber nicht die Einwanderung nach Deutschland, sondern beschleunigte die Entstehung unserer heutigen Migrationsgesellschaft.
Migrant*innen und ihre Nachkommen bauten und bauen Organisationen und Einrichtungen auf, in denen Selbsteingliederung, Gemeinschaft und Solidarität gelebt wurden und werden. Am Internationalen Tag gegen Rassismus und an jedem Tag feiern und kämpfen wir mit Personen unterschiedlicher Generationen für die Migrationsgesellschaft, für Gleichstellung und Gerechtigkeit.
17.00-19.00 Uhr
Ein intergenerationaler Dialog zwischen Newroz Duman, Jasmin Eding, Fatima Hartmann, Tarek Shukrallah, Kimiko Suda und Azize Tank
Moderation: Koray Yılmaz-Günay
ab 19.30 Uhr
Lecture-Performance »Shevek Iyapo« mit Berena Yogarajah (Lyrik) und Vincent Bababoutilabo, Sofia Eftychidou, Johanna Schütt, Philip Theurer (Musik)
Ein antifaschistisches und antirassistisches Klangerlebnis – Samples, Beats, Klangflächen und Improvisationen der Band um Vincent Bababoutilabo treffen auf die Lyrik Berena Yogarajahs.
ab 21.00 Uhr
DJ Aziza A.
Deutschlands erste türkisch-deutsche Rapperin/Sängerin. Aktuell dj´t sie auf Events, produziert und spielt in musikalischen Theaterstücken. Neue Songs sind im Mix.
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt. Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort:
SO36, Oranienstraße 190, 10999 Berlin
Ein Kooperationsprojekt des Instituts für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin und des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums.
In Zusammenarbeit mit Kotti e.V., Migrationsrat Berlin e.V., Ora34, Partizipationsbüro des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin.
Gefördert durch Bundeszentrale für politische Bildung.
Einweihung von Gedenktafeln zur Arbeitsmigration in Friedrichshain und Kreuzberg
26. März
Die Geschichte von Arbeitsmigrant*innen, oft „Vertragsarbeiter*innen“ und „Gastarbeiter*innen“ genannt, wird mit zwei neuen bezirklichen Gedenktafeln im Bezirk vermittelt.
An den Standorten eines ehemaligen Wohnheims von AEG Telefunken in Kreuzberg (ehemals West-Berlin) und des Volkseigenen Betriebes Berliner Vergaser- und Filterwerke in der Frankfurter Allee in Friedrichshain (ehemals Ost-Berlin) wird aufgezeigt, dass Migrant*innen die Geschichte und Entwicklungen des Bezirkes und die Demokratisierungsgeschichte prägten und bis heute prägen. Die Gedenktafeln werden im Rahmen des bezirklichen Diversity-Gedenkens umgesetzt.
Am 26. März 2024 weihen die Bezirksbürgermeisterin und weitere Redner*innen die Gedenktafeln feierlich ein:
- 15:30 Uhr, Frankfurter Allee 71B-75, (neben dem Eingang Plaza Frankfurter Allee)
- 17:00 Uhr, Stresemannstr. 30