Neues Digitalisierungsprojekt – "Ansichten der Stadterneuerung"
01. March 2016 - Digitalisierungsprojekte
Im Frühjahr 2015 wurde glücklicherweise das gesamte Fotoarchiv mit Motiven aus Kreuzberg von 1979 bis 1994 von S.T.E.R.N. Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung, Berlin an das Friedrichshain-Kreuzberg Museum übergeben. Es handelt sich dabei um einen umfangreichen Bestand, der im Zusammenhang mit der Internationalen Bauausstellung Berlin 1984 und deren Nachfolgegesellschaft entstanden ist. Die Aufnahmen wurden im Auftrag der Internationalen Bauausstellung (IBA 84) von deren Mitarbeiter*innen, aber auch von Architekt*innen und externen Stadtplaner*innen gemacht. Es sind etwa 8.800 Dias und 1.200 s/w-Abzüge analoger Fotos. Diese fotografische Dokumentation der Prozesse der Stadterneuerung fehlten bisher zur Vervollständigung der Sammlung "Stadterneuerung und soziale Bewegungen in Kreuzberg, 1970 bis 1990". Dieser Schatz wird nun digitalisiert, erfasst und wird ab Herbst/Winter 2016 über die Internetplattformen "museum digital", "Deutschen Digitale Bibliothek" und "EUROPEANA" online zugänglich sein. Ermöglicht wird dies durch eine Zuwendung des Landes Berlin/Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten.
Die Sammlung zeigt die Entwicklung des Sanierungsgebietes in Kreuzberg vor, während und nach der Stadtsanierung und -erneuerung von den späten 1970er bis in die frühen 1990er Jahre. Zu sehen sind Straßenschluchten, Plätze, Wohnhäuser, Fassaden, Geschäfte, Fabrikgebäude, Hauseingänge, Zufahrten, Brandwände und Baulücken. Alt- und Neubauten, Schulen, Kindertagesstätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen; Gesamtaufnahmen und Detail-Ansichten; Aufnahmen vom täglichen Leben, Menschen bei der Arbeit, auf Festen und Märkten, graue Hinterhöfe und Hofbegrünungen, Parks und Brachen, Fotos von Sanierungsmaßnahmen durch Baufirmen und in Selbsthilfe der Bewohner*innen und auch vom Verlauf der Berliner Mauer auf dem Gebiet von Kreuzberg vor und nach dem November 1989.
Serien mit Aufnahmen von Fassaden zeigen jede Straße im Sanierungsgebiet Haus für Haus – meist während und nach der Erneuerung. Damit wird ein Stück Ortsgeschichte dokumentiert, das an keiner anderen Stelle so umfangreich auffindbar ist und ohne eine archivarische Aufbereitung und Bestandserhaltung unwiederbringlich verloren gehen würde.



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