Bis zu sieben Meter lange Leporellos, die das U-Bahnfahren, das Leben im Mietshaus oder das eigene Spiegelbild untersuchen, Trickfilme und Plakatsammlungen, ein Viren-Memory, das Quartett über Berliner Wildtiere, Zeitungsausgaben über Geisterschiffe oder Kreuzberger Urahnen – die Ausstellung im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum zeigt Druckwerke der KINDERhandPRESSE, die facettenreich, farbgewaltig und bilderstark aus dem großstädtischen Alltag von Kindern und Jugendlichen erzählen – mal ethnografisch-authentisch, mal fantastisch fabulierend.
Im Jahr 2011 gründeten die Künstlerin Miriam Zegrer und die Autorin Henriette Dushe zunächst die mobile NEUKÖLLNERschulBUCHWERKSTATT. Seit 2015 ist sie unter dem Titel KINDERhandPRESSE vorrangig in der historischen Druckerei des Friedrichshain-Kreuzberg Museums angesiedelt. Dort lädt sie Kinder und Jugendliche ein, mit dem druckgrafischen Handwerk zu experimentieren, das bis vor wenigen Jahrzehnten in Kreuzberg weit verbreitetet war.
In den Projekten, Workshops und Offenen Werkstätten der KINDERhandPRESSE erforschen die Teilnehmenden für sie relevante Themen. In gemeinsam entwickelten und eigenständigen Werken äußern sie sich zu ihren Fragen und Wünschen an die Stadt, an die Welt und an das Leben. Gearbeitet wird dabei mit Linol- und Holzschnitt, mit Radierung, dem typografischen Bleisatz, mit Plakatschrift, mit Sieb- und Handpressendruck, in Schreib-, Diskurs- und Filmwerkstätten.
Die Ausstellung zeigt die in zehn Jahren entstandenen vielfältigen druckgrafischen Arbeiten, an denen sich bis heute mehr als 1000 Kinder und Jugendliche beteiligten. Die Ausstellung wird von einem Workshop-Programm in der historischen Museumsdruckerei begleitet.