Eine Ausstellung des Rroma Informations Centrums mit Arbeiten von Shira Wachsmann und Tamara Moyzes im Rahmen des Romnja* Power Month

Am Anfang war die Wut.
Der 8. April 1971 markiert einen Wendepunkt des politischen Selbstbewusstseins in der Geschichte der Sinti*zze und Rom*nja. An diesem Tag machten zahlreiche Aktivist*innen auf dem ersten Welt-Roma-Kongress in London deutlich, dass sie eine eigene Stimme haben. Sie brachten ihre Wut über die systematische Diskriminierung zum Ausdruck, der die Community in verschiedenen Nationen ausgesetzt war und ist. Und sie waren laut genug, um eine zivilgesellschaftliche Bewegung in Gang zu setzen, die immer größer wurde und bis heute anhält.

In einer eigenen Flagge, Hymne und Selbstbezeichnung kam das neue politische Selbstbewusstsein zum Ausdruck, mit dem sich die Community seitdem gegen den Versuch der Marginalisierung und Rassifizierung wehrt: die breite Öffentlichkeit wird so mit der Geschichte und den Kontinuitäten der kulturellen und systematischen Diskriminierungen konfrontiert, die Sinti*zze und Rom*nja seit Jahrhunderten erleiden müssen. Sie erweiterten dadurch auch das politische Selbstbewusstsein und die Handlungsmöglichkeiten der Community. Diese Kämpfe werden von den nächsten Generationen weitergetragen, um die eigene Geschichte neu zu erzählen. Daran knüpft das Rroma Informations Centrum – als politischer und sozialer Akteur – mit dieser Ausstellung an, um den Widerstand der Sinti*zze und Rom*nja sichtbar zu machen und fortzusetzen.

Die künstlerischen Werke in dieser Ausstellung laden dazu ein, über Diskriminierung, Empowerment und Demokratie zu reflektieren. Die Künstlerinnen Shira Wachsmann und Tamara Moyzes fragen in ihren Arbeiten sowohl nach den historischen, politischen und sozialen Formen der Ausgrenzung, als auch nach den Möglichkeiten eines demokratischen Miteinanders.