Am 1. Juli 2009 wurde Marwa El-Sherbini aus antimuslimisch-rassistischen Motiven im Landgericht Dresden ermordet, als sie ihren späteren Mörder wegen rassistischer Beleidigungen angezeigt hatte und sich dagegen zur Wehr setzte. Im Prozess gegen ihren Mörder benannte die Staatsanwaltschaft erstmals antimuslimischen Rassismus als zentrales Tatmotiv. Seit 2015 erinnert der 1. Juli an die Opfer antimuslimischer Gewalt. Der Gedenktag soll dazu beitragen, antimuslimischen Rassismus in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen.
Der Jahresbericht 2024 der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit CLAIM verzeichnet einen neuen Höchststand antimuslimischer Übergriffe und rassistischer Diskriminierungen.
Antimuslimischer Rassismus ist keine Randerscheinung – er zeigt sich in verbalen und tätlichen Angriffen, in Diskriminierungen und Gewalt gegenüber Muslim*innen oder als muslimisch wahrgenommenen Personen sowie religiösen Einrichtungen. Für viele Menschen gehören diese Erfahrungen zum Alltag. In besonderem Maße sind weiblich gelesene Personen davon betroffen.
Am 1. Juli gedenken wir den Opfern antimuslimischer Gewalt und rufen zur Solidarität und zu einem entschiedenen Kampf gegen antimuslimischen Rassismus und für eine demokratische, gleich-bereichtigte und freiheitliche Gesellschaft auf.