Das Dragonerareal in Kreuzberg war in den Jahren des Zweiten Weltkrieges ein Ort der massiven Zwangsarbeit bei mehreren der damals dort ansässigen Firmen. In Kombination aus Musik und szenischer Lesungen gibt die Veranstaltung einen Überblick über Dimensionen und Formen der Zwangsarbeit (auch) auf dem Dragonerareal.
Die Lesungen stützen sich auf neu gefundenes Archivmaterial zur Zwangsarbeit bei den Adlerwerken auf dem Dragonerareal; es handelt sich um Namen und Zeugenaussagen aus den unmittelbaren Nachkriegsjahren, um Anschuldigungen und Entlastungsversuche. Die Materialien vermitteln sowohl die damaligen Verhältnisse von Zwangsarbeiter*innen als auch Sachverhalte. Aber darüber hinaus schimmert in der verwendeten Sprache auch die Selbstverständlichkeit, Alltäglichkeit und „Normalität“ der Gewaltverhältnisse durch.