In Ergänzung zur digitalen Ausstellung „Frieden, Freiheit, Brot!“ hat das FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum einen „Aktionsraum: Revolution“ konzipiert. Während die Digitalausstellung historische Ereignisse der Revolution 1918/19 thematisiert, ging es im Aktionsraum um die Frage, was Revolution heute und in Zukunft bedeutet und was von der Revolution vor 100 Jahren bleibt.
Der Aktionsraum war in drei Bereiche gegliedert und ging über das Ausstellen hinaus darum, einen Ort des Handelns, des Recherchierens und des Forschens für Besuchenden zu entwickeln. Der Raum wurde auch im Rahmen des Vermittlungsprogramms genutzt: Schulklassen aus dem Bezirk haben sich hier in Workshops inhaltlich mit der Revolution 1918/19 und deren Folgen auseinandergesetzt und anschließend ihre eigenen revolutionären Forderungen in der Museumsdruckerei in Form von eigenen Revolutionsplakaten und Zeitungen umgesetzt, die im Aktionsraum als neue Exponate präsentiert wurden.
In der Installation „Welche Revolution(en) werden wir erlebt haben werden? (FUTUR III)“ konnten Besucher*innen kollektiv mit dem „Institut für Widerstand im Postfordismus“ zu zukünftigen Revolutionen forschen. In einer mobilen Forschungsstation aus drei Räumen unternahmen Besucher*innen eine Reise in die Zukunft der Revolution(en), schmiedeten individuelle Pläne für kommende Umbrüche und reflektierten ihr eigenes Widerstandspotential.
Zudem war im Ausstellungsraum ein Stand mit Postkarten mit historische Bildmotiven des Museumsbestands installiert. Die Besucher*innen konnten die Revolutionspostkarten selbst bedrucken und beschriften. Die Fotopostkarte war ein Bildmedium der Revolution 1918/19, das die Menschen auf den Straßen und Plätzen mit Informationen versorgte; sie waren in einem einfachen Kontaktkopierverfahren hergestellt und mit Beschriftungen versehen. Die Postkarten dienten als Souvenirs und Sammelobjekte. Nur in wenigen Fällen wurden sie tatsächlich versandt. So hinterließen auch die Besucher*innen ihre bedruckten Erzeugnisse mit Botschaften im Aktionsraum, die in vielen Fällen für eine Gleichgerechtigkeit aller Menschen aufriefen.
Fotos: Ellen Röhner