Selbstorganisierung und -hilfe sind nicht nur Relikte aus früheren Zeiten, sondern nach wie vor relevante Mittel von Bewohner*innen, ihre Wohnsituation zu erhalten und zu verbessern.
Zur Hochphase der Instandbesetzer*innenbewegung 1981, besetzten Aktivist*innen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen leerstehende Wohnhäuser, Fabriken und Brachflächen in Kreuzberg. So bauten u.a. das Heilehaus (Gesundheit), die Schokofabrik (Frauenbewegung), der Kinderbauernhof Mauerplatz (Kinder/Bildung) und die Regenbogenfabrik (Jugend, Kultur und Nachbarschaft) Projekte in Selbsthilfe auf.
In „Dann machen wir's halt selbst“sind diese sowie jüngere selbstorganisierte Initiativen, wie u.a. Casa Kuá, ein trans*, inter*, queeres Community- und Gesundheitszentrum, vertreten.
Selbstorganisierte Räume werden damals wie heute nicht verschenkt. Sie müssen immer gegen Widerstände aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und (leider) auch Nachbarschaft erarbeitet, erkämpft und verteidigt werden. So wie sich seit den 1980er Jahren verschiedene Initiativen zu einer Art Kosmos vernetzt haben, entstehen auch heute durch das Zusammenwirken selbstorganisierter Räume, aktive Entwürfe politischer, gelebter Stadt.
„40 Jahre selbstorganisierte Räume in Berlin“ ist eine Ausstellung, die konkrete Strategien von Selbstverwaltung weitergeben will. Dafür stellen die Initiativen im Rahmen der Dauerausstellung „Geschichte wird gemacht“ Fotografien, Archivmaterialien und Interviews zusammen, die Einblicke in deren Arbeit geben.