Die Akzisemauer wurde in den 1730er Jahre um Berlin errichtet und bis Ende der 1860er Jahre war sie fast vollständig entfernt. Mehr als ihre Hälfte verlief durch den heutigen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.
Die Mauer hatte viele Funktionen. In erster Linie diente sie dem Zweck, eine Steuer einzutreiben, die „Akzise“ genannt wurde. Sie hatte aber nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kontrollierende Funktion, um den Ein- und Ausgang von Menschen in die Stadt zu regulieren. Gleichzeitig verhinderte die Mauer das Desertieren der in der Stadt untergebrachten Soldaten. Nebenbei war sie auch ein Bollwerk zur Verteidigung der Stadt.
Heute ist die Mauer als Bauwerk und im Gedächtnis fast vollständig verschwunden. Ihr Verlauf und die Position einzelner Tore sind jedoch in den Namen vieler U-Bahnhöfe präsent: Kottbusser Tor, Hallesches Tor, Schlesisches Tor oder Oberbaumbrücke. Nur ein einziges Tor ist erhalten geblieben und zum Wahrzeichen der Stadt geworden: das Brandenburger Tor.
Die Wechselausstellung „Die Mauer vor der Mauer – Das Akzisemauer Lab“ setzt sich mit der Akzisemauer auseinander und beleuchtet sie auch mit Fragen der Gegenwart in der umkämpften Stadt Berlin. Die Ausstellung wird zu einem offenen Labor über ein historisches Thema, das die Stadt bis zu ihrer Gegenwart prägt und lädt insbesondere junge Bewohner*innen in Friedrichshain-Kreuzberg zu künstlerischen Workshops vor und während der Ausstellung ein, deren Erkenntnisse in die Ausstellungsinstallation und im öffentlichen Raum einfließen.