Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die Bezirksverordnetenversammlung gedenken des 87. Jahrestags der Pogromnacht am 09. November 1938 in Form einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung, Musik und Redebeiträgen. An der Gedenkveranstaltung nehmen die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg Clara Herrmann und der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Werner Heck teil.
Die Familie Freundlich betrieb ein Juweliergeschäft in der Großen Frankfurter Straße 19 (heute Karl-Marx-Allee 71–75). Mit dem Novemberpogrom 1938 endete die wirtschaftliche Existenz der Familie. 1942 wurden die Familienmitglieder in KZs deportiert und ermordet.
Die Geschichte der Familie Freundlich steht exemplarisch für das einst vielfältige jüdische Leben in Friedrichshain, das sich nicht nur in religiöser kultureller Hinsicht, sondern auch im ganzen sozialen Alltag widerspiegelte. Das Schicksal der Familie Freundlich verdeutlicht den gewaltsamen Bruch, den die rassistisch antisemitische Enteignungs-, Ausschluss- und Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus auch für jüdische Geschäftsinhaber*innen bedeutete.
