Vor 100 Jahren entsteht Berlin, wie wir es heute kennen. Alt-Berlin wird mit den umliegenden Städten, Dörfern und Gutsbezirken zu Groß-Berlin zusammengeschlossen. Über Nacht verdoppelt sich die Bevölkerung auf knapp vier Millionen, zwanzig neue Bezirke werden geschaffen.
Zu ihnen gehören Friedrichshain und Kreuzberg – zwei Kunstprodukte, die aus den Stadtteilen der historischen Stadtmitte geformt und nach Parkanlagen benannt sind. Während die Namen der alten Viertel, wie Königsstadt, Luisenstadt oder Stralau langsam verblassen, entwickeln sich für die neuen Kieze eigene Bezeichnungen und Zuschreibungen, wie Chicago an der Spree, SO 36 oder RAW-Gelände. Manche sind heute vergessen, andere weit über die Stadtgrenzen hinaus populär.
Die Ausstellung im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum erzählt Kiezgeschichten aus den vergangenen 100 Jahren. Sie fragt nach sozialen Realitäten, Selbstdarstellungen und Fremdzuschreibungen: Wofür stehen die verschiedenen Stadträume, wer lebte und wirkte hier, was verbinden die Menschen mit ihrem Kiez?